Vorlesung im Wintersemester 2000/2001:


Mathematische Kristallographie

Wolfgang K. Seiler

Ort und Zeit: Freitag, 10.15-11.45, Geographisches Institut, Raum 211

Beginn: wird noch angekündigt


INHALT:

Gegenstand der Kristallographie ist der Aufbau, die physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie die Form und die Symmetrie von Kristallen. In dieser Vorlesung geht es fast ausschließlich um die beiden letztgenannten Aspekte.

Zu deren Verständnis muß zunächst kurz auf den grundlegenden Aufbau und das Wachstum eines Kristalls eingegangen werden und auch darauf, wie die wichtigsten Richtungen und Ebenen in einem Kristall benannt werden können. Mit dem Gesetz der Winkelkonstanz und dem Rationalitätsgesetz treten hier bereits die beiden wesentlichen Regeln auf, die das Aussehen eines Kristalls bestimmen.

Danach werden die möglichen Symmetrien eines Kristalls bestimmt; beispielsweise gibt es nur Halb-, Drittel-, Viertel- und Sechsteldrehungen, aber keine Fünfteldrehungen. Ausgehend von den Symmetrien können die möglichen Formen bestimmt werden, also beispielweise der Würfel, wie er beim Steinsalz auftritt, das Oktaeder beim Diamanten, die Prismen bei Turmalin und Quarz, usw. Die theoretisch gefundenen Formen sollen, soweit möglich, mit realen Kristallen aus der geologischen Sammlung verglichen werden.

Die Vorlesung wendet sich in erster Linie an Studenten der Geographie als Ergänzung zur Gesteinskunde; sie ist auch interessant für Mathematiker und Lehramtskandidaten der Mathematik, die an einfachen Beispielen zur Geometrie und Gruppentheorie interessiert sind.

Voraussetzungen: Keine

Literatur: Zur Formenlehre existiert ein Skriptum, das - möglicherweise um zusätzliche Gebiete erweitert - parallel zur Vorlesung ausgegeben wird. Weiterführende Literatur werde ich in der ersten Vorlesungsstunde angeben.