Beginn: 24. Oktober 2001
INHALT: Seit etwa fünfundzwanzig Jahren gibt es kryptographische Verfahren, mit denen zwei Personen auch dann eine abhörsichere Verbindung aufbauen können, wenn sie nicht - wie bei klassischen Verfahren notwendig - vorher einen geheimen Schlüssel ausgetauscht haben; heute sind solche Verfahren unabdingbar für sichere Kommunikation im Internet sowohl bei der Übertragung von Zahlungsinformation als auch etwa der von Paßwörtern. Alle diese Verfahren beruhen auf Algebra, die aus Sicherheitsgründen so komplex sein muß, daß sie nur mit Computern zu bewältigen ist. Vor einem Jahr wurde als neuer Standard AES für klassische Kryptoverfahren der Algorithmus Rijndael ausgewählt, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger DES ebenfalls mit algebraischen Operationen arbeitet, so daß die Algebra nun in allen Teilen der Kryptographie zu finden ist. Thema dieses Seminars sind die algebraischen Algorithmen, die den gebräuchlichsten der heutigen Kryptoverfahren zugrundeliegen, deren effiziente Implementierung sowie auch Methoden, mit denen die Sicherheit eines solchen Algorithmus angegriffen werden kann.
Hörerkreis: Das Seminar wendet sich an Mathematiker und Lehramtskandidaten; als Ergänzungsveranstaltung kann es auch nützlich sein für Studenten der verschiedenen informatischen Studiengänge, die sich für Kryptologie oder fü algebraische Methoden der Signalverarbeitung interessieren.
Voraussetzungen: Grundkenntnisse in Analysis und linearer Algebra; über Kryptologie und (Computer)-Algebra wird nichts vorausgesetzt.
Nähere Informationen sind bei jedem der drei Seminarleiter erhältlich; da es allerdings in der vorlesungsfreien Zeit schwierig ist, drei Personen an einen Tisch zu bringen, wird die endgültige Liste der Vortragsthemen wohl erst zu Beginn des Wintersemesters vorliegen.