Vorlesung im Wintersemester 1993/94
Funktionentheorie II
Wolfgang K. Seiler
In dieser Vorlesung sollten vor allem einige wichtige spezielle
analytische Funktionen und deren Anwendungen behandelt werden:
Zunächst wurde in einem Paragraphen über mehrdeutige Funktionen
gezeigt, wie man die (im Reellen problemlosen) Wurzelfunktionen
und den Logarithmus auch im Komplexen sinnvoll erklären kann. Dies
wird dann gleich angewandt auf die vor allem in der Kartographie
und einigen Ingenieurswissenschaften wichtigen elliptischen Funktionen,
mit deren Hilfe man nicht elementar ausdrückbare Integrale
wie etwa das Integral für die Berechnung der Länge eines
Ellipsenbogens
als holomorphe Funktionen von zefinieren und damit einer
mathematischen Behandlung zugänglich machen kann.
Die Frage, welche dieser Integrale durch Parametertransformationen
ineinander transformiert werden können,
führt zu den sogenannten Modulfunktionen, deren Zusammenspiel
mit elliptschen Funktionen wiederum unter anderem zu dem von
Andrew Wiles angekündigten Beweis der Fermatvermutung führte.
Soweit es im Rahmen einer Funktionentheorievorlesung möglich ist,
wurden dessen Grundideen kurz vorgestellt.